8. April 1986 : Abstieg in fragwürdigem Licht für Adler-Damen

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8. April 1986 bstieg in fragwürdigem Licht für Adler-Damen

Vor 30 Jahren, am 8. April 1986, stand ein Verbandsliga-Spiel der Fußballerinnen der SG Adler Rauxel im Mittelpunkt der Lokalsport-Berichterstattung der Ruhr Nachrichten. Die Castrop-Rauxelerinnen hatten ein 0:0 bei Eintracht Wiedenbrück eingespielt.
(aus den Ruhr Nachrichten vom 8. April 2016)

„Ein Punkt für Adler-Damen“ titelten die Ruhr Nachrichten nach der Begegnung - und berichteten von einer ausgeglichenen ersten Halbzeit sowie Feldvorteilen nach der Pause für die Gastgeberinnen. Die Punkteteilung war für die Rauxelerinnen nach 14 Spielen das vierte Unentschieden. Zudem konnten sie bis zu diesem Zeitpunkt vier Siege bejubeln und belegten als Aufsteiger Tabellenplatz sechs.

Nur ein Tor fehlt

Am Ende der Saison stand allerdings der Abstieg aus der Verbandsliga als Vorletzter – trotz eines 2:1-Sieges gegen BSV Müssen (Kreis Detmold) am abschließenden Spieltag. Ein einziges Tor fehlte den Castrop-Rauxelerinnen letztlich zum Klassenverbleib im Vergleich zum punktgleichen Drittletzten Preußen Münster. In einem fragwürdigen Licht stand damals der Münsteraner 3:1-Sieg beim Tabellen-Dritten SC Husen-Kurl in einer Partie, die erst vier Stunden nach dem Adler-Spiel angepfiffen wurde.

Giesela Kunze (geborene Schuhmacher) und Torhüterin Petra Steinhauer hatten der Auf- und Abstiegsmannschaft angehört. Sie erinnern sich vor allem noch an ihre Anfänge in dem Team, das von Karl Theo Pütthoff 1971auf die Beine gestellt wurde und bis Anfang der 1990er Jahre als Trainer betreut wurde.

Giesela Kunze berichtet, dass nach ihrem Umzug von Dortmund nach Deininghausen ihr Bruder bei den Adler-Männern gespielt habe und sie sich daher den Rauxeler Kickerinnen anschloss. Zunächst bestand die Adler-Frauenmannschaft tatsächlich überwiegend aus Freundinnen und Schwestern von Adler-Fußballern. Es herrschte stets eine kameradschaftliche Stimmung – nicht nur bei den Mai-Feiern in der Garage des Trainers.

Rasant war nach drei zweiten Plätzen in der Kreisliga der direkte Durchmarsch über die Bezirksliga und Landesliga in die Verbandsliga.

Im Sommer 1985 hatten die Rauxelerinnen durch ein 1:1 am abschließenden Spieltag gegen den Verfolger ETuS Gelsenkirchen den Aufstieg zur Verbandsliga geschafft – und dies später mit einem Empfang in der Hallenbad-Gastronomie gefeiert. Birgit Klawitter war Schützin des Aufstiegstores. In der Abschluss-Tabelle rangierten die Castrop-Rauxelerinnen hinter Meister SSV Meschede auf Platz zwei – punktgleich mit Gelsenkirchen (3.), aber mit einem bei 59:16 Treffern um 15 Zähler besseren Torverhältnis.

Bei allen Aufstiegen stand Petra Steinhauer zwischen den Pfosten. Im Jahr 1972 war sie durch Schulfreundinnen zum Fußball gekommen. Weil sie bei der DJK SG Adler Rauxel keine Mädchen-Mannschaft gab, spielte sie ab ihrem 13. Lebensjahr bei den Frauen mit. Petra Steinhauer erklärt: „Damals hatte das Team eher einen Thekenmannschaft-Charakter.“ Sie selbst und ihre Klassenkameradinnen waren dabei die Youngster. Alle weiteren Akteurinnen waren 20 Jahre und älter

Vom Mittelfeld ins Tor

Petra Steinhauer war nicht von Beginn an Torhüterin. Sie berichtet: „Zunächst wurde ich im Sturm aufgestellt – da kann man nicht so viel kaputt machen. Später hat man mich ins Mittelfeld gesteckt. Als bei einem Hallenturnier die damalige Torhüterin ausgefallen war, wurde ich kurzerhand ins Tor gesteckt – und bin für den Rest meiner aktiven Laufbahn dort verblieben.“

Nach dem Rauxeler Abstieg in die Landesliga wechselte Petra Steinhauer zum Liga-Rivalen TuS Harpen nach Bochum. 1992 ging sie zum Westfalenligisten BW Post Recklinghausen sowie 1998 zum FC Vorwärts Kornharpen als Spielertrainerin in der Bezirksliga. Danach hatte die Castrop-Rauxelerin mehrere Trainerstation – vorwiegend in Bochum. Wie auch jetzt beim SV Waldesrand Linden.

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