Februar 2013: Vereine ärgerten sich über neue Gebühr

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Die Ruhr Nachrichten Castrop-Rauxel schrieben am 9. Februar 2018

Von Jens Lukas

Im Jahr 2013 mussten die Vereine erstmals für die Nutzung von Sportplätzen und Hallen bezahlen. In all den Jahren zuvor hatten die heimischen Vereine kostenlos auf den Sportplätzen und in den Hallen trainiert und gespielt. Die Reaktionen fielen nicht positiv aus.

Jetzt mussten sie eine Jahresgebühr pro erwachsenem Mitglied von 18 Euro sowie 6 Euro pro Kind oder Jugendlichem zahlen. Ulrich Romahn, der Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV), und seine Vorstandsmitstreiter hatten dieses preiswertere und faire Modell zur Güte erarbeitet. Denn die Stadtverwaltung hatte zunächst geplant, die Vereine pro Nutzungsstunde 10 Euro berappen zu lassen.

Von Pro-Kopf-Lösung ausgegangen

​Christian Chroscinski, der Vorsitzende der Tischtennisspieler der DJK Roland Rauxel, ging damals davon aus, dass sein Verein bei der Pro-Kopf-Lösung pro Jahr 2500 Euro an die Stadtverwaltung überweisen muss.

Chroscinski, sagte beim stillen Protest gegen die Stundenabrechnung im Ratssaal mit über 400 Teilnehmern: „Ich bin froh, dass der Stadtsportverband das Modell entwickelt hat. Wenn die Nutzung nach Stunden abgerechnet würde, müssten wir 7500 Euro zahlen. Das wäre mehr als unser Jahres-Etat.“

Aber auch die Gebühr pro Kopf war einigen Sportlern ein Dorn im Auge. Daher schrieb Martin Gudd auch einen Leserbrief im Namen des SuS Pöppinghausen. Manfred Goerke, der Ehrenvorsitzende des SuS, erinnerte sich am Donnerstag daran und sagte: „Für uns mit unserem Ascheplatz sahen wir uns im Nachteil gegenüber den Vereinen, die ihre Kunstrasen das ganze Jahr nutzen können. Außerdem stecken wir selbst viel Arbeit in den Platz.“

Goerke betonte: „Ende des laufenden Monats wird wieder die 820 Euro-Überweisung von uns für das erste Halbjahr an die Stadtverwaltung fällig. Diese Summe müssen wir erst einmal erwirtschaften.“ Hilfreich seien die 50 passiven unter den 105 SuS-Mitgliedern. Goerke: „Ohne deren Beiträge würden wir es nicht schaffen.“

Der Stille Protest im Ratssaal in Bildern

Über 1500 Sportler weniger im Folgejahr

​Im März 2013 gab es eine alarmierende Meldung durch den Stadtsportverband. 1500 Sportler weniger als 2012 (15.189) zählten die heimischen Sportvereine, über 800 weniger allein bei den Jugendlichen. Einen solchen Einbruch von zehn Prozent hatte es noch nie gegeben, erklärte Ulrich Romahn.
Dieser führte dies auf die Einführung von Nutzungsgebühren zurück. „Ich glaube, viele sind nicht bereit, den Zusatzbeitrag zu zahlen“, betonte Romahn, in dessen Rechnung plötzlich 15.000 von 150.000 Gebühren-Euro fehlten.
Karteileichen entsorgt
Eine Erkenntnis: Die Vereine hatten offenbar Karteileichen entsorgt. Abgeschreckt haben könnten einige Sportler zudem die Beitragserhöhungen, die ihre Klubs vornahmen: Der SuS Pöppinghausen erhöhte die Beiträge um 2 Euro pro Monat. Erhöhung der Beiträge um 3 Euro​Viele Klubs nahmen jene Summe mehr, die sie an die Stadt abführen mussten. Die Handballer der HSG Rauxel-Schwerin erhöhten ihren Monatsbeitrag gar um 3 Euro für Erwachsene sowie 1,50 Euro pro Kind. Die Korfballer des KC Grün-Weiß verlangten zwei Euro mehr, der Schweriner KC nur einen Euro. Beim Mehrspartenverein TB Rauxel zahlten Erwachsene künftig 1,50 Euro mehr, Kinder und Jugendliche 50 Cent. So verfuhren auch die Fußballer der Spvg Schwerin.
Der HKC Albatros mit seinen Korfballern und Badmintonspielern war einer der wenigen Vereine, bei dem der Beitrag im Jahr 2013 nicht anstieg.

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