Wolfram Wuttke: "Meine Lieblingsstadt ist Castrop-Rauxel"

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Wolfram Wuttke (Mitte) war zu Beginn seiner Profi-Laufbahn nicht der einzige Castrop-Rauxeler beim FC Schalke 04. Klaus Fichtel (rechts) und Thomas Siewert waren ebenfalls für die „Knappen“ am Ball. Foto Archiv

REPORTAGE AUS DEM JAHR 1993
Welcher junge Fußballer träumt nicht von einer Karriere im bezahlten Fußball. Nur wenige Kicker schafften den Sprung ins Profi-Lager, darunter einige aus Castrop-Rauxel. Jene, die in der Europastadt ihr Fußball-Einmaleins erlernten und später in Profiteams spielten, werden die RN in den nächsten Wochen in einer Serie vorstellen.

Heute: Wolfram Wuttke.

(carlo) Er gilt als Castroper Junge, und ist es selbst als Weltreisender in Sachen Fußball geblieben. So ist es kaum wunderlich, dass Wolfram Wuttke, nach der Zukunft nach seiner Profi-Laufbahn gefragt, in einem Interview verriet: „Am liebsten würde ich Spielertrainer bei der SG Castrop."

Dort, bei den „Rot-Weißen", erlernte Wuttke die ersten Schritte am Ball, und schon früh war die Zukunft des jungen Talents vorgezeichnet. Nicht seine Alterskollegen waren Wuttkes Mitspieler, sondern er steckte stets im Trikot der nächsthöheren Jugendmannschaft.

Bei einem Spiel um die Westfalenmeisterschaft kamen sie dann auf den SG-Kicker zu. Die Talentspäher des FC Schalke 04. Schnell war der Wechsel des 14-Jährigen zum „königsblauen" Nachwuchs perfekt. Im Schalker Fußballinternat lebte Wuttke zusammen mit dem Ickerner Thomas Siewert, Michael Opitz und Harald Kügler in einer Wohnung.

Ausbildung auf der Schalker Geschäftsstelle

„In der Schalker Geschäftsstelle begann meine Ausbildung zum Bürokaufmann um 8 Uhr", erinnert sich der heute 31-Jährige, „um 10 Uhr habe ich mit den Profis trainiert, abends mit der Jugend." Dann allerdings mit dem „richtigen" Jugendteam. Und mit 17 Jahren hatte Wuttke bereits 24 Bundesliga-Spiele hinter sich. Wuttke: „Samstags Bundesliga, sonntags A-Jugend - das war ganz schön kräfteraubend."

Die Anstrengung hat sich gelohnt: Stationen waren Schalke, Borussia Mönchengladbach, der Hamburger SV, der 1. FC Kaiserslautern, Espanol Barcelona und der 1. FC Saarbrücken.

„Ich habe alles erreicht", resümiert der Bronze-Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen von 1988, „auch wenn einige Stolpersteine dabei waren." Zu denen zählten wohl einige der Trainer Wuttkes: „20 bis 25 habe ich in meiner Laufbahn erlebt, darunter waren einige schlechte."

Diese Erfahrungen will Wuttke, der zusammen mit seiner Frau Brigitte zwei Kinder - Benjamin (9) und Alexandra (4) – hat, als Coach weitergeben. „Im nächsten Jahr höre ich auf“, sagt er. Dann möchte Wuttke, der nach einer Verletzung seinen Vertrag beim Bundesliga-Absteiger Saarbrücken noch nicht verlängert hat („Ich bin ablösefrei zu haben und kann abwarten"), im Amateurlager einsteigen.

Trainer-Prüfung mit 2,0 bestanden

Die A-Lizenz hat Wuttke mit der Note 2,0 unter seinem Olympia-Coach Hennes Löhr gemacht, das Trainer-Diplom soll im nächsten Jahr folgen. Deutet sich da etwa ein Engagement in Castrop-Rauxel an? „Ich wollte mein Wort halten", sagt Wuttke, „aber in der Bezirksliga möchte ich nicht arbeiten, weil wenn ich etwas mache, mache ich es konsequent."

Dennoch hat sich Wuttke nicht wenige Gedanken um den Fußball seiner Heimatstadt gemacht: „Die frühere Ludwig-Kampfbahn ist einer Zweitliga-Mannschaft würdig, und außerdem haben das die Leute verdient."

Allerdings sei es schwierig, in Castrop-Rauxel Sponsoren für eine höherklassige Mannschaft zu finden. „Ich kann ja nicht mein eigenes Geld investieren", betont Wuttke und verrät: „Auch, wenn ich jetzt in Selm wohne, meine Lieblingsstadt ist Castrop-Rauxel."

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